Heimo Schrittwieser

HEIMO SCHRITTWIESER über HEIMO SCHRITTWIESER Stellungnahme zu meinen künstlerischen Arbeiten der letzten 3o Jahre Durch meinen Aufenthalt in der Türkei (1963-1968), wo ich mich intensiv mit Ikonen, Ausgrabungsstücken und Teppichen auseinandersetzen durfte, bekam ich das Gefühl für Oberflächenstrukturen. Vor allem jene, die durch Alterungsprozesse entstanden sind und die eine Fläche lebendig erscheinen lassen. Diese Erfahrungen übertrug ich in meine Arbeiten der 60-ziger und 70-ziger Jahre. Ich baute in diesen Jahren meine Darstellungen von der zufällig entstandenen Struktur auf und kristallisierte durch ständiges Beobachten die gegenständlichen Formen heraus. Bilder, die vom Augenreiz leben und die durch reduzierte Farbgebung (meistens Brauntöne und Abstufungen) starke Lebendigkeit vermitteln. Allerdings fehlte mir im Laufe der Zeit die Möglichkeit durch diese Technik größere Formate zu erstellen sowie Erlebtes und Gedachtes wiederzugeben. Ich wollte, einem Bedürfnis nachgebend, Spiegelbilder und Gleichnisse des Erlebten und Gedachten bildhaft zeigen. So entstand der konzipierte Entwurf, der im Laufe der Zeit immer konkreter wurde. Die Grundierung der Malunterlage ist für das weitere Malen von größter Bedeutung und wird nach wie vor strukturiert, allerdings dem gegebenen Thema unterworfen. Diese Untermalung, welche die Fantasie anregt und zum weiteren Malen inspiriert, ist für mich der malerische und gestalterische Ausgangspunkt. Unsere heutige Zeit ist auf Sensationen, Effekten und Provokationen aufgebaut. Darauf reagieren die Medien und die Menschen, was wir in allen Belangen sehen können. Diese schnellebigen Wechsel von Ausdrucksformen führen zur Oberflächlichkeit und letzten Endes zur Leere, die auch ein Signal der Unrast und Hektik unserer Zeit ist. | 10

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