Heimo Schrittwieser

| 56 Der graphische Duktus, der geheimnisvolle Reiz eines Geflechts von Strichen und Flecken, die leise Dynamik, die faszinierende Niederschrift gibt Verrätselung und deutet auf Wand- lung. Seine Menschen sind Gestalten der Inspiration. In manieristischer, subjektivistischer Symbolik zeigt uns ein problematischer Künstler die Rätselhaftigkeit des Daseins. Das immer wiederkehrende Motiv des erleidenden Menschen wird zum Symbol der Ausweglosigkeit des menschlichen Schicksals. Einer pessimistischen Haltung steht aber religiöse Sehnsucht entgegen. Eine fast romantische Erlösungssehnsucht zeigen uns die Blätter „- Zwiegespräch -, - das letzte Geschenk -, - man spricht. ...-“. Ein in sich gewandter Mensch, ferne einem diesseitigen Optimismus, zeigt uns als Künstler Abgründe der Seele und die Grenzenlosigkeit der Natur. Wer sich den Bildern zu- wendet, wer sie in Besitz nimmt, wird etwas in sich aufklingen spüren, was hier aus tieferen Schichten bildhaft sichtbar geworden ist. Prof. Herbert Stepan, akademischer Maler, 1911-1989 Vize Präs. des Wiener Künstlerhauses Meister Bildender Künste, Band 1, Axel-Alexander Ziese, ISBN 3-913326-45-9/1983

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